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BKW will Zukunft von Mühleberg selber bestimmen

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Kurt Rohrbach, CEO der BKW musste nach Fukushima Rede und Antwort stehen.
Der Kernmantel des AKW Mühleberg.
Freude ohne Jubel: BKW-Chefin Suzanne Thoma wird von Kommunikations- chef Martin Schweikert über das Endergebnis informiert.

Diese Überzeugung äusserte die neue Konzernchefin Suzanne Thoma am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz in Bern. Die BKW hat - zusammen mit dem Energiedepartement Uvek - einen Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts weitergezogen, das für den Betrieb des AKW über Juni 2013 hinaus ein Instandhaltungskonzept forderte.

Die BKW wehrt sich gegen diesen Entscheid, hat aber zugleich das verlangte Konzept ausgearbeitet, wie Thoma in Erinnerung rief. Die Aufsichtsbehörde ENSI habe darauf positiv reagiert. Noch ausstehend sei die Stellungnahme des Uvek; dieser Umstand dürfe den Weiterbetrieb von Mühleberg nach Juni aber nicht in Frage stellen.

Bis Mitte Jahr muss die BKW dem ENSI mitteilen, welche Massnahmen sie konkret für die Nachrüstung von Mühleberg vorsieht. Der Ball ist dann zunächst beim ENSI. Ist einmal klar, was die Nachrüstung kostet, kann auch beurteilt werden, ob sie sich rechnet. Den «nüchternen betriebswirtschaftlichen Entscheid» zur Zukunft von Mühleberg will die BKW bis Ende Jahr fällen.

«Keine ehrliche Alternative»

Der Ausstieg aus Mühleberg müsse «geordnet und schrittweise in einem noch zu definierenden Zeithorizont» erfolgen, betonte Thoma. Zurzeit leiste das AKW noch einen unverzichtbaren Beitrag an die Energieversorgung im BKW-Gebiet.

Zum Mühleberg-Strom gebe es im Moment «keine ehrliche Alternative». Würde das Werk sofort abgeschaltet, müsste der Strom aus einem Kernkraftwerk in Frankreich oder aus fossilen Kraftwerken im Ausland bezogen werden.

Thoma sprach sich für eine «Energiewende in realistischen Schritten» aus. Die BKW unterstütze die Energiepolitik 2050 des Bundes, sei sich aber der technologischen, finanziellen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Energiewende bewusst.

So gebe es zwar einen breiten politischen Konsens zum Ausbau erneuerbarer Energien, doch «bei allen konkreten Projekten treffen wir auf teilweise erbitterten Widerstand». Auch bürokratische Hürden machten der BKW zuweilen das Leben schwer. Trotzdem bekenne sich der Konzern zu erneuerbaren Energien und zur Effizienz, was sich auch in der neuen Konzernstruktur niederschlage.

«Solides Ergebnis»

Mit dem vergangenen Geschäftsjahr ist die BKW zufrieden, wie Thoma bekräftigte. Das Ergebnis sei solid trotz schwierigem Umfeld mit starkem Franken und verschärften regulatorischen Bestimmungen bei weiterhin tiefen Energiepreisen. Dazu kämen Marktverzerrungen durch die Konkurrenz von subventionierter (Wind/Photovoltaik) und nicht-subventionierter (Wasser) Stromproduktion.

Die Zahlen sind seit Ende Februar bekannt. Der Reingewinn betrug 134,6 Millionen Franken nach einem Verlust von 66 Millionen Franken im Vorjahr. Die operative Ertragskraft - das Ebitda - stieg um 273 auf 411 Mio Fr. Dieser Betrag berücksichtigt Sonderrückstellungen in der Höhe von 112 Millionen Fr. Ohne sie hätte das Ebitda 523 Mio Fr. betragen, 25 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wertberichtigungen wurden vor allem bei neuen Produktionsanlagen nötig, namentlich dem Wasserkraftwerk in Hagneck sowie den Gaskraftwerken in Livorno Ferraris und Tamarete. Zudem wurde für den Strombezug aus dem AKW Fessenheim eine Rückstellung gebildet.

Im laufenden Jahr seien die Herausforderungen dieselben wie 2012, hält die BKW fest. In diesem Umfeld erwartet der Konzern ein Ebitda und einen Reingewinn auf dem Niveau des Vorjahres.

SDA/cls