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Manipuliertes Foto aus dem PalastPhotoshop Royale

Mehrere britische Zeitungen haben über das vom Kensington-Palast veröffentlichte, veränderte Muttertagsfoto der britischen Prinzessin Catherine und ihrer Kinder berichtet.

Es ist nicht nur ein PR-Desaster für den Kensington Palace, sondern auch für viele Nachrichtenagenturen: das Familienbild von Kate und ihren Kindern, veröffentlicht von dem Paar am Sonntag in den sozialen Medien. Auf den ersten Blick sieht alles normal aus. Kate, umringt von ihren drei Kindern in einem Garten, ein Familienidyll. Aber was ist mit Charlottes Ärmel los?

Wer heranzoomt, merkt: Der Prinzessin fehlt ein Stück ihrer Strickjacke. Wie ausradiert wirkt die Stelle. Ein klares Zeichen dafür, dass das Bild digital manipuliert wurde.

Und es gibt noch mehr solcher Details.

Um bei Charlotte zu bleiben: ihr Knie etwa. Nach aussen wird es weichgezeichnet oder so, als wäre ein Stück wegretuschiert.

Auch der Stoff des Rocks ragt auffällig kantig in die Hand hinein.

Ein paar Strähnen von Charlotte brechen abrupt auf der Schulter ab.

Auch Kates Haare verschwimmen leicht.

Ebenso ihre Hand um Sohn Louis verschwimmt.

Louis’ Finger sind skurril verdreht, der Zeigefinger sieht aus wie abgeschnitten. Wobei er genauso gut, wenn auch etwas überdreht, angewinkelt sein könnte.

Der Boden neben dem Muster ist ein flächiger Farbverlauf, auch er sichtlich unscharf.

In den sozialen Medien machten Nutzerinnen und Nutzer auf den Türknopf aufmerksam. Die Spiegelung im Glas sei unrealistisch, wenn es denn überhaupt eine ist.

Auf X ist der Post inzwischen mit einem Hinweis über die Manipulation versehen.

Künstliche Intelligenz macht es einfach, Bilder zu fälschen. Der Papst trägt dann plötzlich einen weissen Daunenmantel, Donald Trump wird von einer Gruppe Polizisten verhaftet, und Joe Biden hat eine Windel an.

Achtung, Fälschung! Franziskus im schneeweissen Daunenmantel. Dieses Bild ging letztes Jahr um die Welt. Das Bild des Pontifex wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt.

Das Erschreckende ist eigentlich, wie schlecht der Palast offenbar manipuliert hat – und wie leichtfertig die Agenturen das Bild an Redaktionen auf der ganzen Welt geschickt haben.

Offenbar handelt es sich um einen Totalausfall beim Gegencheck der Bildredaktionen. Viele Nachrichtenagenturen haben das Bild übernommen. Als die US-Agentur AP das Bild am Montagmorgen zurückzog, folgten auch die anderen. In der Zwischenzeit hatte sich Kate selbst zu dem Bild geäussert.

Auf ihrem offiziellen Account «The Prince and Princess of Wales» schrieb sie am Montagvormittag: «Wie viele Amateurfotografen experimentiere auch ich mit der Bearbeitung. Ich möchte mich hiermit für alle Verwirrung um das Familienfoto, das wir gestern veröffentlicht haben, entschuldigen.»

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Je besser die Bildbearbeitungssoftware wird, je schlauer die KI werden, desto schwieriger wird es auch für die Nachrichtenagenturen, Manipulationen zu erkennen. Die Deutsche Presse-Agentur (DPA), die das Bild am Montagmittag zurückzog, erklärte etwa, grundsätzlich überprüfe sie Bilder von Dritten. Sie hole zusätzlich eine Bestätigung ein, dass keine Manipulation vorgenommen worden sei und die Bilder nicht mithilfe von KI entstanden seien. Doch in diesem Fall hatte die DPA das Bild von einer anderen Agentur übernommen, der britischen PA. Hier sollten die inhaltlichen und rechtlichen Dimensionen eigentlich abgeklärt sein. Eigentlich.

Doch was steckte nun hinter den Unstimmigkeiten im Bild von Kate und ihren Kindern? Im Internet machten sofort Gerüchte die Runde, in denen die Sorge wilde Blüten trieb. IT-Forensiker Martin Steinebach, Abteilungsleiter beim Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, glaubt nicht daran, dass der Kensington Palace etwas verheimlichen wolle.

Seiner Meinung nach haben die Ungereimtheiten eine ganz triviale Ursache: den Optimierungsalgorithmus von Smartphone-Kameras. Nahezu alle Geräte würden bereits, ohne dass die Nutzer selbst etwas tun müssten, die Belichtung anpassen, Bildkomponenten aus Serienaufnahmen übereinanderlegen, Bewegungen im Bild stabilisieren. Statt das Bild zu korrigieren, schleichen sich so schnell mal Verzerrungen ein. Die Bildfälscher, das sind womöglich also längst wir alle.