Österreich, das Land der Innovationen!
Der österreichische Fussball ist dem Rest der Welt immer einen Schritt voraus – sei es bei der innovativen Namensgebung der Klubs oder bei den dank quasi Ganzkörperwerbung farbenfrohen Trikots. Vor kurzem hat der Wiener Traditionsverein Rapid seinen neusten Transfer vorgestellt. Über die Kaufsumme wird wie üblich das Tuch des Schweigens gehüllt, Lohn wird er aber eh keinen beziehen. Er ist nur gute 40 Zentimeter gross und heissen tut er Rapidini. Rapidini ist ein Avatar, so eine etwas grössere Alexa quasi.
Bild: SK Rapid
Eigentlich ist es ein Leihgeschäft, denn Rapid hat die Patenschaft für Rapidini übernommen. Und bevor Sie jetzt über so neumodisches Zeugs herziehen, muss gesagt werden, dass der Einsatz dieses Plastikknubbels Menschen zugute kommt, die nicht ins Stadion können. Er ermöglicht Kindern, die an Krebs oder einer chronischen Erkrankung leiden, trotzdem ein bisschen Stadionerlebnis. Der Telepräsenzroboter ist somit Auge und Ohr ins Hütteldorfer Allianz-Stadion und ermöglicht Einblicke fast bis in den letzten Winkel. Als erster kam der 9-jährige Mu-Hao in den Genuss dieses virtuellen Stadionbesuchs. Rapidini wurde am Stadioneingang vom Stadionsprecher und vom Geschäftsführer in Empfang genommen, später trug ihn Verteidiger Jonas Auer beim Einlauf der Mannschaften mit aufs Feld. Danach konnte Mu-Hao von der Ersatzbank aus mitverfolgen, wie sein Herzensverein gegen Hartberg mit 1:2 aus dem Cup flog.
Sie können es übrigens wie der SK Rapid Wien machen und ebenfalls eine Patenschaft für einen Avatar übernehmen. Denn die Kommunikationsroboter sollen langzeitkranken Kindern, die soziale Isolation und Trennung von ihren Familien erleiden müssen, den Kontakt nach aussen erleichtern.