Torhüter können Elferschützen beeinflussen. Das hat eine Studie ergeben. Sie dürfte vor allem für die Schweizer Nati wertvoll sein.
Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, was wir bisher zwar ahnten, aber nicht erklären konnten: Steht der Torhüter beim Elfmeter nicht genau in der Mitte seines Tores, hat er grössere Chancen, den Penalty zu halten. Elferschützen haben nämlich die Tendenz, eher in jene Ecke zu schiessen, in der mehr Platz ist, berichtet ein Psychologenteam um Rich Masters von der Universität in Hong Kong.
Die Wissenschaftler studierten rund 200 Elfmeter von Welt- und Europameisterschaften, Champions League und anderen wichtigen Fussballspielen. Es stellte sich heraus, dass die Torhüter in 96 Prozent aller Fälle ganz leicht auf die eine oder andere Seite tendierten und nicht exakt in der Mitte ihres Tores standen. Durchschnittlich betrug der Abstand zur Tormitte 9,95 Zentimeter. Die Forscher fanden keinen Zusammenhang zwischen der Seite, auf der die Torhüter standen, und der Richtung, in die sie beim Elfmeter hechteten. 94 von 190 Paraden wurden auf die Seite mit weniger Platz gemacht.
Daraus schliessen die Forscher, dass es sich beim dezentrierten Stehen um keine bewusste Strategie handelt. Und so erfolgreich war der Torhüter-Trick auch nicht: 82 Prozent aller Schützen trafen.

9.95 Zentimeter: Penaltyschütze Pirlo schlägt Roma-Torhüter Curci.
Die Studie «Imperceptibly Off-Center Goalkeepers Influence Penalty-Kick Direction in Soccer» ist in Psychological Science (Bd. 18, Nr. 3, März 2007) erschienen.