Auslandkorrespondent Herr Eriksson besuchte ein Spiel der Damallsvenskan. Das ist die höchste Spielklasse im schwedischen Frauenfussball. Lesen Sie heute die erste Halbzeit.
Da hatte doch alles so gut angefangen. Man kommt frühzeitig ins Stadion, kriegt Presseausweis und Kekse, und dann verleidet es den Spielerinnen schon nach fünf Minuten – ein gutgezielter Schlenzer knallt mir fast den Compi vom Pressetisch.
Hammarby IF DFF – Linköping FC, Stockholm, Schweden. Im altehrwürdigen Stadion Zinkensdamm empfängt Aufsteiger Hammarby die Champions-League-Teilnehmerinnen aus Linköping. Auf Schweizer Verhältnisse übersetzt ist das etwa, wie wenn der FC Basel in Vaduz gastiert. Das Stadion – es mit allergiefreudlichem Kunstrasen ausgestattet – hat für jeden Geschmack etwas: Wer Neufeldgefühl will, kann unter freiem Himmel stehen; wer Pausenwürstchen will, kann sie bei Zoltan kaufen; und wer kampfbetonten Frauenfussball mag, für den gibt es noch Rugbytore.
Hammarby ist ein Verein, an dem man einfach Freude haben muss, denn die Leibchen sind farbmässig dem Rasen angepasst, der Alternativmusiker Kenta (in gewissen Kreisen würde man ihn wohl als Drögeler beschimpfen) singt uns die Klubhymne vor, und Hammarbys Captain Olga Ekblom singt mit strahlenden Augen mit.
Danach gehts los, die Fans johlen, die Spielerinnen rennen von der einen Seite zur anderen, aber richtig gefährliche Abschlüsse sind in der Anfangsphase nicht auszumachen (abgesehen von der RL-Attacke – Blogger leben eben gefährlich). “Von wegen Niveauunterschied”, sagt Olga, “diese Saftsäcke haben erst ein Tor geschossen diese Saison, da sind wir drei mal so gut!”
Es beginnt zu regnen. Der Neufeldteil des Publikums rümpft die Nase und geht zu den Wankdörflern unters Dach. Ähnlich metaphorisch könnte man das Spiel beschreiben: Es plätschert ein bisschen vor sich hin, aber wirkliche Torgefahr kommt nicht auf. Die Sonne kommt zurück, es bildet sich ein Regenbogen. Wo er auf die Erde trifft, ist nicht auszumachen, aber nicht in einem der Tore, nein, nicht einmal im Stadion. Helen Eke pfeffert einen Ball in Richtung Linköpingtor, das Runde sucht sich ins Eckige, die Fans johlen etwas lauter – aber nur temporär. Der Ball landete im Rugby-Eckigen, und für solche Tore (auch wenn sie aus tollen Angriffen resultieren) gibts im Fussball keine Punkte, auch in Schweden nicht. Die Schiedsrichterin hat die Nase voll und pfeift die erste Halbzeit ab.
Ob es in der zweiten Halbzeit noch ein reguläres Tor gab, erfahren Sie morgen, wenn Ihnen Herr Eriksson die zweite Halbzeit präsentiert.
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Ist schon Pause? Bitte ein Starköl.
Haben Sie diese Unsitte von der Filmindustrie übernommen? Die schaffen es auch, aus einem Kinderbuch drei Filme zu machen.
Was zum Teufel macht Herr Maldini bereits um diese Zeit in der Küche?
Gute-Nacht-Tee zubereiten?
Eher Guten-Morgen-Tee, für zum Guten-Morgen-Joint.
So früh?
Ja, ausnahmsweise. Die Kombination Tee und Ofen habe ich übrigens vom Chef.
Da ich weder einen Teekocher, noch eine Mikrowelle habe, mache ich meinen Tee auch im Ofen.
Ich mache mir lieber ein Eistee, da fühle ich mich kuhl
Seltsam, mein Ofen kommt morgens immer mit Kaffee. Und danach Pizza und Eistee. Und Glacé. Schoggi und Güetzi. Chips und Cola. Dann Grill und Bier. Und wieder Ofen.
Wie bei mir, Herr der Ama, einfach in umgekehrter Reihenfolge.
Möglich. Es ist aber vor allem die Höchststrafe für die beiden B heute Abend. Niemand schaut die, niemand.
Wieso schaut der YB Topskorer die beiden Bs?
Es steht bereits 1:1, Herr dres.
Weil er sich eben seriös auf den FCB vorbereitet, Herr Briger.
Ächz, Afum.
Wer sind die beiden anderen?
Die können Sie gratis dazu haben, Herr Baresi!
Jetzt lassen Sie mir den Sämi in Ruhe, die Herren. Pascal Doubai war heute im Bahnhofscoop. Der ist schon mal sicher keiner der beiden anderen.
Real siegte in München letztes Jahr 4:0. ich danke Ihnen.
Also ich finde das Spiel in München bisher grossartig. Steffi Buchli sei Dank.
Das ist nicht Steffi Bucheli, das ist Schweinsteiger.
Pfff, da heisst das Zeug Tschämpiänsliig und dann spielt im Finale der 2. gegen den 3. aus Spanien.
Barca – Juve, ein schönes Finale, finde ich.
Die Menschen in München haben quasi nichts, außer dem Titel in einer Gurkenliga, aber wue die sich freuen können! Grossartig.
Nach vier Niederlagen hintereinander wären Sie auch froh, mal wieder zu gewinnen.
Und immer noch besser Gurkentitel als kein Titel.