Weniger Tempo auf Schulstrasse?Jetzt kommt Tempo 30 – dank Druck aus dem Quartier
Die Quartierbewohner haben ihr grosses Ziel vor Augen: Die Thuner Schulstrasse wird wohl entschleunigt. Geht alles wie geplant, gilt bereits ab nächstem Sommer Tempo 30.
Die Stadt Thun wird auf der viel befahrenen Schulstrasse Tempo 30 einführen. Damit nimmt der Gemeinderat eine Forderung aus den Quartieren Dürrenast und Neufeld auf. So hatten rund 1200 Personen eine Petition unterschrieben, die im Sommer 2022 dem Gemeinderat übergeben worden ist. Ein externes Gutachten kam daraufhin zum Schluss, dass die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit zweck- und verhältnismässig sei.
Die Schulstrasse ist eine wichtige Verkehrsachse. Entlang der Strasse gibt es zwei Schulhäuser und mehrere Einkaufsmöglichkeiten. Tempo 30 sei eine «geeignete und zumutbare Massnahme», um die Sicherheit zu erhöhen und die Lärmbelastung zu senken, wird Gemeinderat Reto Schertenleib (SVP) in einer Mitteilung der Stadt vom Dienstag zitiert.
Keine baulichen Eingriffe
Eine wichtige Hürde gilt es aber noch zu überspringen: Der Stadtrat entscheidet an der Sitzung vom 16. November über den Kredit. Die Kosten für die Projektierung und Realisierung der Tempo-30-Zone beziffert die Stadt mit 234’000 Franken. Der grösste Teil entfällt auf die Markierung.
Spätestens auf den Schulstart im August soll Tempo 30 eingeführt werden. Dass es so schnell gehen soll, hat damit zu tun, dass keine Baubewilligung nötig ist; die Stadt plant keine baulichen Eingriffe wie Verengungen oder Bremshügel. Im Vordergrund stehen Verkehrssignale und Bodenmarkierungen. Die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 km/h muss jedoch vom Kanton Bern abgesegnet und mit Beschwerdefrist publiziert werden.
«Erfreuliches Tempo»
In Tempo-30-Zonen gibt es in der Regel keine Fussgängerstreifen. Auf der Schulstrasse sollen jedoch diejenigen Fussgängerstreifen erhalten werden, welche die beiden Schulhäuser Gotthelf und Dürrenast erschliessen. Die restlichen Fussgängerstreifen werden dagegen zugunsten von flächigen Querungsmöglichkeiten aufgehoben.
Der Urheber der Petition, Matthias Zaugg, zeigt sich in einer ersten Reaktion «erfreut über das Tempo», mit welchem die Stadt das Thema angeht. Die Zusammenarbeit mit den Behörden empfinde er als angenehm und auf Augenhöhe.
In Euphorie verfallen mag Zaugg indes noch nicht, solange der Entscheid des Stadtrates aussteht. «Ich hoffe, das Parlament sieht die Chancen des Vorhabens.» Bei einem Nein würde nämlich die gefährliche Situation bestehen bleiben. «Dann wären wir wieder zurück auf Feld 1.»
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