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Vom Vater nach Málaga entführtSpanische Polizei findet verwahrloste 17-jährige Schweizerin

Eine Patrouille der örtlichen Polizei von Coín hat auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums La Trocha ein Auto mit einem platten Reifen bemerkt. Es schien, als würden der Mann und das Mädchen darin leben, heisst es.

Die spanische Polizei hat im vergangenen März in der spanischen Kleinstadt Coín eine 17-jährige Schweizerin und ihren Vater gefunden. Die beiden versteckten sich hinter einem kaputten Auto auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums und wurden dort von der Polizei kontrolliert. Bei der Überprüfung der Namen sahen die Beamten einen internationalen Suchauftrag nach dem Mädchen. Sie wurden dann auf den Polizeiposten gebracht, wie spanische Medien berichten.

Untersuchungen ergaben, dass die 17-Jährige und ihre beiden älteren Schwestern in einem Schweizer Wald, fernab der Zivilisation, aufgezogen wurden. Der Vater sei gegen jegliche gesellschaftliche Institutionen und Strukturen gewesen und wurde als Gefahr für seine Töchter eingestuft. Er stand unter Vormundschaft, trotzdem gelang es ihm offenbar, seine Kinder nach Spanien zu entführen.

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Gemäss der spanischen Polizei wurde das 17-jährige Mädchen in verwahrlostem Zustand gefunden. Es soll die grundlegendsten Normen der Interaktionen nicht gekannt haben, etwa wie man eine Strasse überquert oder sich sonst in der Zivilisation verhält. Sie ging nie zur Schule, hatte keine Kontakte ausserhalb der Familie und es gab keine Arztbesuche. Spanische Medien bezeichnen die drei Schwestern deshalb als «Wolfskinder».

Sowohl Vater wie auch Mutter leiden gemäss Behördenangaben an psychischen Problemen. Der Vater soll unter behördlicher Vormundschaft gestanden haben. Die Mutter habe die Töchter seit sechs Jahren nicht mehr gesehen. Wo sich die beiden älteren Schwestern befinden, ist nicht klar. Es gibt keine Angaben, wann der Vater mit den Töchtern nach Spanien ging oder wie lange und wo sie zuvor in der Schweiz im Wald lebten.

In spanischen Medien äussern sich Expertinnen und kritisieren die Schweizer Behörden. Das Mädchen hätte aufgrund der Entführungsgefahr besser geschützt werden müssen, sagt eine Kinderrechtsanwältin.

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Das aufgegriffene Mädchen wurde zunächst in einem Kinderschutzzentrum in Málaga untergebracht. Auf Anfrage bestätigte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), dass am 3. Mai eine Schweizer Staatsbürgerin in die Schweiz zurückgebracht wurde. Weitere Angaben machte das Aussendepartement aus Datenschutzgründen nicht.

Ende Monat wird das Mädchen 18 Jahre alt. Entsprechend ist dies für die Schweizer Behörden fast die letzte Gelegenheit bei ihr zu intervenieren, bevor sie volljährig ist.

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SDA/anf