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Ausschreitungen bei ReitschuleChaoten greifen Polizei mit Steinen und Lasern an – elf Verletzte

Vermummte errichteten in der Nacht auf Sonntag auf den Strassen rund um die Reitschule Strassenbarrikaden. Die Polizei setzte Gummischrot und Tränengas ein. (Archivbild Februar 2017)

Kurz nach Mitternacht kam es vor der Berner Reitschule zu wüsten Szenen. Bei der Kantonspolizei ging zu dieser Zeit die Meldung ein, dass Personen im Begriff seien, auf der Schützenmattstrasse Container auf die Strasse zu bringen und anzuzünden. Auch auf der Neubrückstrasse traf das ausgerückte Polizeikommando auf vermummte Personen, die Strassenbarrikaden errichteten.

Die Polizistinnen und Polizisten wurden von den Vermummten umgehend mit Wurfgegenständen angegriffen. Laut der Kapo handelte es sich bei diesen Angriffsmitteln unter anderem um Steine, Flaschen, Feuerwerkskörper und Laser. Die Polizei ihrerseits setzte Gummischrot und Reizstoff zur Verteidigung ein. Auch ein Wasserwerfer kam zum Einsatz.

Die Schützenmattstrasse und die Neubrückstrasse waren wegen der Barrikaden für mehrere Stunden gesperrt. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte und die Strassensperren hatten geräumt werden können, zog sich die Polizei wieder zurück.

Elf verletzte Polizistinnen und Polizisten

Gemäss der ersten Schadensbilanz wurden beim Einsatz elf Polizistinnen und Polizisten verletzt, drei davon so schwer, dass sie ins Spital gebracht werden mussten. Mehrere Polizeifahrzeuge sind während des Einsatzes massiv beschädigt worden. Auch Autos von Dritten kamen zu Schaden. Laut der Kapo Bern muss insgesamt von einem «erheblichen» Sachschaden ausgegangen werden.

Die Polizei sucht derzeit nach Augenzeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit den vielen Sachbeschädigungen gemacht haben. Sie hat einen Aufruf gestartet, Video- und Bildmaterial zur Verfügung zu stellen.

Schwerste Angriffe seit Jahren

Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, verurteilt den Gewaltausbruch und die Angriffe auf die Polizei scharf. Er sagt, dass es sich dabei um eine gezielte Provokation gegen die Polizei handelte . «Der Angriff trägt klar die Handschrift der gewalt-extremistischen Linken Berns», so Nause.

Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern und Nationalrat (Die Mitte).

Eine Gewalteskalation dieses Ausmasses habe es in der Bundesstadt letztmals vor der Pandemie gegeben. «Die Wurfgegenstände waren so gross und gefährlich, dass bewusst Verletzungen in Kauf genommen wurden.» Laut Nause kam dieser Angriff auf die Polizei aus dem Nichts. «Uns ist kein auslösendes Ereignis bekannt.» Bisher hat sich auch keine der einschlägigen Gruppen zu den Angriffen bekannt.

Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Auf der anonymen Plattform Barrikade.info, die linksextremen Kreisen zugeordnet wird, hiess es am Sonntagabend: «In der Nacht auf den 5. Mai hat sich rund um die Reitschule die kollektive Wut gegen die Staatsgewalt entladen.» Die Autorenschaft übt Kritik am «tödlichen, vom sozialdemokratischen Beat Jans geführten Asylsystem». Die Militanz sei nie von Bern weggewesen, heisst es.

Reaktion auf X

Auf der Plattform X (vormals Twitter) wurde in der Nacht auf Sonntag kurz vor 3 Uhr folgender Post der Anarchistischen Gruppe Bern publiziert: «Action bei der Reitschule! Bullen und Gas vs. Barrikaden». Im Nachgang sprachen die Anarchisten von einem «unverantwortlichen» Einsatz der Polizei. Es seien wahllos Unbeteiligte angegriffen worden, so der Vorwurf.

Die Sicherheitssituation auf der Schützenmatte hat sich in den letzten Wochen noch einmal verschlechtert. Kürzlich vermeldeten die städtischen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter von Pinto, dass sie wegen tätlicher Angriffe nachts nicht mehr auf der «Schütz» patrouillieren. Die Gastrobetriebe der Reitschule vermelden weiter, dass sie zuletzt weniger Kundschaft hatten und deshalb dringend Geld brauchen.

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