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Gemeinde präsentiert UmbaupläneOstermundigen will nach innen und nach oben wachsen

Blick vom Ortseingang beim Bahnhof Richtung Bantiger: Entlang der Bernstrasse soll ein Corso mit einem städtischen Treiben entstehen.

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Ostermundigen gefällt sich als hemdsärmelige «Agglo» der kurzen Wege. Hier werden Wolkenkratzer hochgezogen, die in der Nachbargemeinde Bern immer noch in der Planung stecken würden. Und hier werden der Ausbau des SBB-Bahnhofs und der Bau des Trams Bern–Ostermundigen bald erst recht für eine dynamische Entwicklung sorgen.

Das Regelwerk für die künftigen Veränderungen liefert die Ortsplanungsrevision «O’mundo». Vor sieben Jahren lanciert, bog das Projekt am Dienstag auf die Zielgerade ein: Der Gemeinderat hat seine Vorschläge verabschiedet, Gemeindepräsident Thomas Iten (parteilos) und Gemeindeplanerin Magdalena Wiesmann präsentierten sie den Medien.

Bevölkerungswachstum von 11 Prozent bis 2040

Er erhoffe sich von der öffentlichen Mitwirkung, die bis zum 1. Juli dauert, möglichst viele Eingaben, sagte Iten. «Das gibt zwar mehr zu tun, es zeigt aber gleichzeitig alle denkbaren Probleme auf.» So sei er auf die Aufnahme des neuen «Interessenabwägung»-Artikels gespannt. Dieser soll es Bauwilligen ermöglichen, vom Baureglement abzuweichen – wenn damit etwa eine Verbesserung der Wohnqualität erreicht wird.

«Ob sich dieser Artikel rechtlich so umsetzen lässt, werden wir sehen», sagte Iten verschmitzt.

Thomas Iten und Magdalena Wiesmann präsentierten am Dienstag die neue baurechtliche Grundordnung Ostermundigens.

Grundsätzlich geht der Gemeinderat davon aus, dass Ostermundigen bis 2040 um rund 2000 auf 20’400 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen wird – ein Bevölkerungszuwachs von 11 Prozent. Der grösste Teil der zusätzlichen Dorfbewohner wird auf Arealen leben, deren Entwicklung bereits läuft und ausserhalb der Ortsplanungsrevision abgewickelt wird.

Im gleichen Zeithorizont – bis 2040 – sei mit rund 1100 zusätzlichen Arbeitsplätzen zu rechnen, heisst es in den Unterlagen zur Ortsplanungsrevision.

Vor allem publikumsorientierte Erdgeschossnutzungen sollen die Bernstrasse zu einem lebendigen, urbanen Ort machen.

Ostermundigens Wachstum der nächsten Jahre erfolgt, ohne dass dafür neues Bauland eingezont werden muss. Stattdessen sollen neue Wohn- und Arbeitsräume vor allem durch bauliche Verdichtung entlang der Bernstrasse (Wohnen) und rund um den Bahnhof (Arbeiten) erfolgen.

«Die Bernstrasse ist die Zone, in der wir wirklich eine Verdichtung wollen und eine höhere Bebauung erlauben», sagte Gemeindeplanerin Wiesmann. Je nach Strassenabschnitt seien zwei bis drei zusätzliche Geschosse möglich. Während bei Neu- und Erweiterungsbauten strassenseitig künftig publikumsorientierte Erdgeschossnutzungen wie Geschäfte und Gastrobetriebe vorgeschrieben würden, entstehe in den zusätzlichen Stockwerken ein grosser Teil der neuen Wohnungen.

Bernstrasse mit Blick auf den Bäretower: Vor den Liegenschaften soll es künftig mehr Platz für Begegnung geben.

Mit der Möglichkeit der Aufstockung versucht der Gemeinderat einen Anreiz zu setzen, dass Liegenschaften erneuert und saniert werden. «So wird die Entwicklung zu einem attraktiven, urbanen Raum beschleunigt», hiess es an der Medienkonferenz. Weil einzelne Liegenschaften an der Bernstrasse geschützt seien und die Entwicklung gestaffelt erfolge, werde «der bunte kleinstädtische Charakter» des Ostermundiger Zentrums erhalten.

Nach den gemeinderätlichen Vorgaben werden die Zonen vor den Gebäuden an der Bernstrasse künftig «als urbane Freiräume gestaltet, wo sich die Menschen gern aufhalten und begegnen». Am gesamten Corso – dem Abschnitt von der Bahnunterführung bis zur Gemeindeverwaltung am Schiessplatzweg – müssen Neubauten einen Meter zurückversetzt werden. So soll zusätzlicher Platz für Fussgängerinnen und Fussgänger sowie neue Hochstammbäume geschaffen werden.

55 Prozent Grünfläche pro Parzelle

Im Gegenzug zur Verdichtung an der Bernstrasse sollen die dörflich geprägten Quartiere Ostermundigens geschützt werden. So schreibt das Baureglement künftig für alle Wohn- und Mischzonen einen minimalen Grünflächenanteil von 55 Prozent pro Parzelle vor. Handkehrum sollen etwa eingeschossige Wohnzonen durch zweigeschossige abgelöst werden.

Um die Lebensqualität in einer verdichteten Gemeinde zu erhalten, sollen laut Iten und Wiesmann auf dem ganzen Gebiet «ansprechende Freiräume entstehen». Zum einen schweben ihnen «Quartierplätze zur Nachbarschaftspflege» vor, was wohl bereits eine verkehrsberuhigte Wohnstrasse erfüllen würde; zum anderen «kleine Parks» wie der Spielplatz an der Florastrasse.

Die Tanklager neben dem TCS-Neubau kommen bald weg – der freie Raum wird als Baustellenplatz gebraucht.

News gab es an der Medienkonferenz auch zu den beiden grossen Verkehrsinfrastrukturprojekten. So beginnen am 1. Juli die ersten Bauarbeiten für das Tram – zwischen Waldeck und Bahnhof werden die unterirdischen Leitungen entweder zur Seite oder tiefer in den Boden gelegt.

Und auch bei der umfassenden Neugestaltung des Bahnhofs geht es bald los: Der Baubeginn ist laut SBB für Januar 2025 geplant. Schon vorher werden dem Bahnhof gegenüber, neben dem TCS-Neubau, die grossen Tanklager abgerissen.

Der frei werdende Raum werde allerdings in den nächsten Jahren als SBB-Baustellenplatz gebraucht, sagte Iten. Es passte zur Schlussbemerkung seiner Gemeindeplanerin: «In den nächsten zehn Jahren wird Ostermundigen eine Grossbaustelle sein.»

Unterlagen zu O’mundo und Angaben zu den öffentlichen Infoveranstaltungen auf omundo.ch

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