Es ist ein ziemlich anspruchsvolles Ausstellungsthema, und mit dem Titel kann man zunächst mal rein gar nichts anfangen: Alphabrick. Gut, im Maison d’Ailleurs in Yverdon (sowieso eine Reise wert, die schmucke Stadt am Südwestende des Neuenburgersees) geht es standesgemäss um irgendwie höhere Sphären und andere Dimensionen, das Science-Fiction-Museum hat sich längst von seinen Wurzeln als Jules-Verne-Archiv emanzipiert, es ist gewissermassen aufgebrochen in «den Weltraum, unendliche Weiten».
In der aktuellen Ausstellung geht es um: den Cthulhu Mythos von H. P. Lovecraft, Star Wars, Lord of the Rings, es geht um Originalzeichnungen, Games und Filmsoundtracks, und es geht um: Lego. Die Austellungsmacher haben das Materialdurcheinander nämlich auf einen sehr cleveren gemeinsamen Nenner gebracht: den Baustein, aus dem man ganz verschiedene Welten bauen kann. Auf diese Weise wird aufgezeigt, welche narrativen Legosteine sich im Laufe der Science-Fiction-Geschichte als besonders praktisch erwiesen haben und in welchen Zusammenhängen sie immer wieder aufgetaucht sind. Dazwischen gibt es überall herrliche überdimensionale Legowelten zu bestaunen – und so das Kind im Mann wiederzuentdecken. Oder aber man geht sehr erwachsen durch die verwinkelten Räume und philosophiert darüber, dass alle diese ganz verschiedenen Welten aus denselben im Grunde doch langweiligen (Lego)steinchen zusammengebastelt sind. Ein Ausflug in andere Welten: eine Stunde nur von Bern und sehr zu empfehlen.