Zu spät gekommen, dafür früher gegangen: Über die Auftritte von s s s s und Driftmachine an der Langen Nacht der elektronischen Musik in der Dampfzentrale gestern müssen andere berichten.
Aber wie wars bei Ellen Fullman und ihrem selbst erfundenen «long string instrument»? Die Konstruktion ist eindrücklich: Dünnen Saiten ziehen sich durch den ganzen Raum, an beiden Enden zwei Holzgestelle, beschwert mit Sandsäcken. Zwischen den String-Bündeln marschiert die Musikerin hin und her, orientiert sich an Markern am Boden. Unterstützt wird sie von einer Cello-Spielerin und einem Computer. So richtig zünden will das nicht, jedenfalls zu Beginn. Zu fein sind die Klänge, verlieren sich zwischen zerspringenden Biergläsern und murmelnden Besuchern. Später wirds lauter, am Boden sitzend mit geschlossenen Augen lässt es sich in den aufkeimenden Drones schwelgen. Doch das Gefühl bleibt: Lauter wär das alles noch viel besser.
muss Musik immer laut sein???
Keineswegs!