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Besser datenVorher über Sex reden? 11 Date-Tipps für Eltern, Paare und Singles

Die Expertinnen sind sich einig: Wer eine Liebesbeziehung haben will, muss viel investieren.

Ist abends wirklich die beste Zeit für Dates?

Hier sind sich die Beziehungsexpertinnen einig: keineswegs. Treffen, die tagsüber stattfinden, haben sogar Vorteile. Singles, die sich zum ersten Mal mit jemandem treffen, können bei einem Kaffee oder Mittagessen die Zeit beschränken – was hilft, wenn das Gegenüber weniger spannend ist als erhofft.

Beziehungsexpertin Martina Rissi rät zu Dates, die eine Aktivität und im Idealfall etwas Neues und Überraschendes beinhalten, das man nicht alle Tage zusammen macht – gerade wenn man sich auch körperlich näherkommen wolle. «Wenn das Adrenalin steigt, steigt auch die Lust, da ist die Wissenschaft klar.» Das helfe auch Paaren, die schon länger zusammen sind.

Dania Schiftan, Psychotherapeutin und klinische Sexologin, sieht bei Eltern den Vorteil von Zweisamkeit an einem freien Vormittag. Die Kinder sind betreut oder in der Schule. «Man geht brunchen und danach heim für Sex, oder umgekehrt.» Am Abend sei man oft schlicht zu müde oder gestresst vom Tag, um sich zu begegnen.

Was macht Paarzeit wertvoll?

«Ablenkung ist Gift», sagt Schiftan. Man müsse sich aufeinander konzentrieren können. Für welche Aktivität und welchen Ort man sich entscheidet, hat darauf grossen Einfluss – allenfalls braucht es Regeln, wie man während der gemeinsamen Zeit zum Beispiel mit dem Handy umgeht (mehr dazu bei Punkt 9). «Ein Date ist dann gelungen, wenn man nicht ständig auf die Uhr schauen muss, wenn man plus/minus sich selbst sein und frei reden kann. Wenn man sich wohlfühlt.»

Letztlich geht es darum, dass beide Personen Raum bekommen, um gehört und gesehen zu werden. «Und im Idealfall lacht man noch zusammen», sagt Rissi. «Es ist das Gegenteil von: Nehmen wir uns je ein Bier und glotzen unsere Lieblingsserie.»

Gehört Sex dazu?

«Überhaupt nicht», sagt Schiftan. Gerade für Personen, die sich erst noch kennen lernen, ist es oft besser, wenn es nicht direkt beim ersten Treffen zum Sex kommt. Viele profitieren davon, sich erst auf Sex einzulassen, wenn sie sich mit dem Gegenüber emotional sicher fühlen. Nur weil man sich gut verstehe, bedeute das übrigens nicht, dass man auch guten Sex haben wird. «Sex muss bei den meisten geübt werden», sagt Schiftan.

Wer es auf ein Sexdate anlege, sollte die Aktivitäten so planen, dass die Bedingungen gegeben sind, sich körperlich näherzukommen, sagt Rissi. «Es gibt Pärchenspiele, die das Thema auf eine lockere Art aufnehmen. Ein Date im Spa oder eine Massage helfen, das Körperliche schon mal anzuregen.» Da die Bedürfnisse hier sehr unterschiedlich sein können, kann es sich lohnen, vorab darüber zu sprechen.

Rissi sieht auch Frustpotenzial. «Für einige ist Sex das Sahnehäubchen bei einem perfekten Date.» Aber so könne auch Druck entstehen, der letztlich die Spontaneität hemmt. Und die Lust killt.

Wie lange sollte man sich Zeit nehmen?

«Zwei Stunden sind das absolute Minimum», sagt Rissi. Alles darunter lasse kaum den Raum, aufeinander einzugehen. «Wenn man sich Zeit nimmt, zeigt man, dass es einem wichtig ist.»

Muss man sich eigentlich chic anziehen für ein Date?

Ein Date im Spa: Hier ist der Bademantel okay.

Nein. Aber es macht Sinn, dass man sich bemüht. «Wer sich pflegt und sich Gedanken darüber macht, was er oder sie anzieht, zeigt damit Wertschätzung gegenüber der anderen Person. Das ist das Entscheidende», sagt Schiftan. Das gelte insbesondere für Paare, die viele Jahre zusammen sind und sich in jeder Lebenssituation kennen.

Was hingegen keinen Sinn mache: Sich zu verkleiden und etwas darzustellen, das man nicht ist.

Funktionieren Dates auch, wenn die Kinder dabei sind?

Das Verdikt der Expertinnen ist eindeutig: Das Ziel muss Zeit zu zweit sein, ohne Kinder.

«Man muss bedenken, dass viele nicht richtig abschalten können, wenn die Kinder dabei oder in der Nähe sind», sagt Schiftan. Das ist vor allem dann hinderlich, wenn tiefe Gespräche oder körperliche Annäherung erwünscht wären.

Wenn es sich aber nicht anders einrichten lasse, könne man auch improvisieren. Indem man den Kindern etwa Essen bestellt und sie einen Film schauen lässt, während man zu zweit etwas anderes isst. Oder dass die Kinder sich im Restaurant für eine Weile mit dem Smartphone beschäftigen können.

Eine Möglichkeit ist, sich eine Datenight zu Hause einzurichten, wenn die Kinder schlafen. «Auch wenn man sich vielleicht aufraffen muss», sagt Schiftan. Wichtig sei dabei, dass man sich gemeinsam und bewusst entscheide: Jetzt fängt die Paarzeit an.

Ist das Restaurant der beste Ort für ein Date?

«Ein Nachtessen auswärts ist bequem», sagt Schiftan. Man muss vorher nicht viel organisieren, es ist als Dating-Form breit akzeptiert. Doch die Beziehungsexpertinnen plädieren für mehr Kreativität – wer gemeinsam etwas Neues oder Aufregendes erlebt, hat als Paar mehr davon. Stichwort: Sex (siehe Punkt 1 und 3).

Worüber reden?

«Sinnvoll ist, nicht über Probleme zu reden, nicht über Terminplanung und Beziehungskonflikte», sagt Psychotherapeutin Schiftan. Für Eltern bedeutet das auch typischerweise, Themen rund um die Kinder zu vermeiden.

Das Ziel müssten Gespräche sein, die über den Alltag und über das, was sonst schon stattfindet, hinausführen, sagt Rissi. «Wichtig ist, aus dem Trott herauszukommen. Wenn die Gefahr besteht, dass Trott aufkommt, unbedingt vorsorgen.» So kann man vorab überraschende und anregende Fragen googlen oder auf Fragespiele zurückgreifen.

Für Paare, die schon lange zusammen sind, könne es auch inspirierend sein, über gemeinsame Erinnerungen zu reden oder Fotos anzuschauen.

Was ist mit dem Smartphone?

«Das Handy zu checken, ist eine Dating-Todsünde», sagt Dania Schiftan. Denn es vermittelt: Etwas anderes ist gerade wichtiger.

Was gemäss Rissi okay ist: Kurz draufzuschauen, während man zum Tram oder Auto geht oder die andere Person auf dem WC ist. Ansonsten: Finger weg davon. Hier sind Dates im Vorteil, bei denen man zum Beispiel wandert oder Velo fährt – das Handy rückt da zwangsläufig in den Hintergrund.

Was ist eine gute Dating-Kadenz?

Es gibt gemäss Dania Schiftan eine Faustregel für Paare, die sagt: Einmal pro Woche ein Date, einmal im Monat ein gemeinsames Wochenende, einmal im Jahr Ferien. Kinder verändern das Ganze. F¨ür Eltern raten die Expertinnen, dass man sich mindestens einmal im Monat Zeit für Zweisamkeit nehmen sollte.

Das könne auch mal ein Spaziergang sein. «Es geht um die exklusive Zeit, in der man alles andere zur Seite schiebt, sich mal wieder andere Fragen stellt und vielleicht etwas Neues erlebt», sagt Rissi.

«Wichtig ist eine bewusste, wiederkehrende Kadenz, an die sich beide halten», sagt Schiftan. Letztlich kommt man als Paar nicht umhin, gemeinsam abzumachen, welchen Rhythmus es braucht.

Neben Arbeit, Kindern und sonstigen Stressoren: Wie schaufelt man sich Zeit zu zweit frei?

Um Beziehungszeit muss man sich kümmern: «Es darf keine Ausreden geben», sagt Beziehungsexpertin Martina Rissi. Paar bei der Massage.

Beziehungszeit müsse genauso eingerechnet werden wie alles andere auch, sagt Dania Schiftan. «Darum muss man sich kümmern. Es soll nicht die Zeit sein, die noch bleibt.» Genauso, wie man sich Zeit für Sport, Freundschaften und Kinder einplane, müsse man auch Paarzeit organisieren.

«Es darf keine Ausreden geben», sagt Martina Rissi. «Es muss einfach umgesetzt werden. Und das geht, wenn man es wirklich will.» Individuelle oder familiäre Bedürfnisse würden oft vor die Paarbedürfnisse gestellt. «Das ist ein fataler Fehler. Wenn man eine Liebesbeziehung haben will, ist es wichtig, dass man viel investiert.»