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Visionen für Berner BahnhofMehr Freiraum, mehr Grün – und weniger Verkehr

Die SBB sehen beim eigentlichen Hauptgebäude und Portal derzeit keinen Handlungsbedarf.

Um den zentralen Raum zwischen Bollwerk, Bahnhof und Bubenbergplatz aufzuwerten, schlägt der Berner Gemeinderat tiefe Eingriffe vor. Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) und Stadtplanerin Jeanette Beck haben am Dienstag an einer Medienkonferenz die mögliche Zukunft für den Stadtraum Bahnhof Bern erläutert. Die Eckwerte für einen verbindlichen Richtplan beruhen auf einer Testplanung von drei interdisziplinären Teams.

Langfristig, so die Vorstellung des Gemeinderats, könnten das heutige sogenannte SBB-Aufnahmegebäude und der Baldachin abgebrochen und ersetzt werden. Das bestehende Gebäude, ein mit Glas verkleideter Stahlbetonbau, wurde am 25. Mai 1974 mit einem grossen Fest eingeweiht. Zwischen 1999 und 2004 wurde das Gebäude saniert und erweitert. Es erhielt auch seine heutige Fassade.

Mehr Freiräume, mehr Bäume, mehr Boulevards: Stadtpräsident Alec von Graffenried an der Medienkonferenz zum Stadtraum Bahnhof Bern.

Für die Qualität des Stadtraums sei ein Ersatz des Aufnahmegebäudes und des Baldachins «unumgänglich», schreibt der Gemeinderat in den Unterlagen. Auf Nachfrage meinte Stadtpräsident von Graffenried, er könne sich auch vorstellen, dass der Baldachin noch Jahrzehnte bestehen bleibe.

Hat der Baldachin städtebauliche Qualität, oder ist er ein Fremdkörper? Der Berner Gemeinderat kann sich auch den Abbruch vorstellen.

Auf seine frühere Ablehnung – von Graffenried verweigerte in seiner damaligen Funktion als Regierungsstatthalter dem geschwungenen Dach 2006 die Bewilligung – wollte er nicht mehr eingehen. «Ich bin mit dem Baldachin versöhnt», sagte er. Man müsse ergebnisoffen sein. Es brauche aber für den Raum um den Bahnhof eine «stadträumliche Vision».

Für SBB funktioniert der Bahnhof

Auch beim Bahnhofsgebäude zeigt sich, dass der Weg von der Idee bis zur Umsetzung weit sein dürfte. Auf Anfrage schreiben die SBB zu einem möglichen Ersatz: «Aus Sicht der SBB besteht kein Anpassungsbedarf. Insbesondere der Bahnzugang, das Aufnahme- respektive Bahnhofgebäude, funktioniert heute sehr gut und wird mit dem Ausbau Zukunft Bahnhof Bern weiter verbessert.»

Ausserdem habe man die Stadt Bern darauf hingewiesen, «dass gewisse Elemente der Testplanung der Realität des Bahnbetriebs nicht genügend Rechnung tragen».

Für die Plattform über den Gleisen mit dem Busbahnhof und dem Kurzzeitparking schlägt die Stadt eine stärkere Begrünung vor.

Offenbar stehen also nicht alle Eckwerte der Planung auf dem festen Boden der Tatsachen. Die SBB überbauen «Gleisanlagen nur für Bedürfnisse, die in direktem Zusammenhang mit der Bahn oder dem öffentlichen Verkehr stehen.» Eine zusätzliche Überbauung oder Eingriffe in die heute bestehende Überdeckung seien «auch aus statischen Gründen nicht realistisch», schreiben die SBB. Man befinde sich aber im engen Dialog mit der Stadt.

Zankapfel Privatverkehr

Unabhängig von der Zukunft des Baldachins und des SBB-Gebäudes will die Stadt den Anteil des motorisierten Privatverkehrs weiter verringern. «Wenn wir den heutigen Istzustand verbessern wollen, muss der Individualverkehr nochmals reduziert werden», erklärte Stadtplanerin Jeanette Beck zu diesem zentralen Punkt.

Stadtplanerin Jeanette Beck bezeichnete den Bahnhof Bern als «hochkomplexe Anlage».

Und von Graffenried sagte: «Mit den Ansprüchen, die wir an diesen Stadtraum haben, können wir nicht mehr so viel Verkehr hineinpumpen wie bisher.» Ganz autofrei könne der Raum aber nicht werden wegen des Wirtschaftsverkehrs – also etwa der Warenanlieferung für die Geschäfte in der Innenstadt.

Der Bubenbergplatz soll begrünt werden. Das Bubenbergdenkmal würde vom Hirschengraben hierher zurückversetzt.
Soldaten während des Landesstreiks 1918: Damals befand sich das Bubenbergdenkmal an seinem ursprünglichen Ort.

Die heutige Situation am Bubenbergplatz und am Bollwerk ist aus Sicht der Stadt höchst unbefriedigend. Von Graffenried bezeichnete den Bubenbergplatz als «Verkehrswüste, die wir korrigieren müssen» – etwa mit Baumreihen, einer breiten Mittelzone und der Rückversetzung des Bubenbergdenkmals an den originalen Standort. Eine zweite Tramachse ist für den Stadtpräsidenten damit nicht verträglich: «Mit einer zweiten Tramachse machen wir den Platz kaputt.»

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Zum Bollwerk sagte der Stadtpräsident, «gruusiger» gehe es fast nicht. Der Stadt schwebt vor, dass dort ein städtebaulich attraktives Visavis zu den Altstadthäusern entsteht. Man sei mit den SBB im Gespräch, sagte von Graffenried. Denn für die Gebäude hegen die SBB bereits Pläne für einen Ersatz. Das Investitionsvolumen wurde 2021 auf 125 Millionen Franken beziffert.

So soll aus dem Bollwerk wieder ein Boulevard werden – wenn möglich mit einer Freitreppe als Verbindung von der Altstadt hinauf in die Länggasse. Baumreihen sollen das Stadtklima verbessern und die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Hinter dem damaligen Hauptgebäude des Bahnhofs Bern wächst in den 1960er-Jahren die neue Anlage in die Höhe.
Die letzten Abbrucharbeiten auf dem Bahnhofplatz sind im Gang.

Vom 28. Februar bis zum 4. März findet im Berner Generationenhaus eine Ausstellung zum Planungsprozess statt. Sie ist während der Öffnungszeiten des Hauses frei zugänglich.

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